An der Hauptstraße Nr. 76, die von Vasvár nach Zalaegerszeg führt, einige hundert Meter von der Stadtgrenze entfernt befinden sich der Weg der Soldaten und die Schanze von Vasvár. Auf dem Weg der Soldaten, der als schotterige Forststraße auch heute noch benutzbar ist, erreicht man nach etwa 800 Metern den Eingang des Parkwalds Eisernes Tor, wovon ein Lehrpfad zur Schanze von Vasvár führt.
Die Schanze von Vasvár bildete einst die innere Linie des mittelalterlichen ungarischen Grenzwehrsystems und schloss das Plateau der Vasi-Hegyhát in einer Länge von 8 km ab, das sich zwischen den Einzugsgebieten der Flüsse Raab und Zala als natürlicher Durchlass erhebt.
Die Schanze wurde irgendwann in der zweiten Hälfte des 10. Jh., nach Abschluss der Ungarneinfälle nach Westen ausgebaut, als Teil eines Grenzwehrsystems, das einst ganz Transdanubien umarmte. Das Schutzwerk schützte einst den sog. Weg der Soldaten, der vom Inneren des Landes durch die Regionen Hegyhát, Őrség, Übermurgebiet ganz bis nach Steiermark (und weiter bis nach Norditalien) verlief. Die Schanze hat auch ein Gegenstück gehabt, und zwar an der Grenze des Königreichs Ungarn, zwischen Muraszombat (Murska Sobota) und Radkersburg. Zwischen den zwei Schwanzen erstreckte sich das Gebiet der Gyepű [Grenzschutzsystem der Ungarn im Mittelalter], wo nur die Wachen lebten und dessen Zentralgebiet die Őrség-Region war. Dieses Grenzwehrsystem wurde bis Mitte des 12. Jh. verwendet, danach wurden Steinburge im Gyepű-Gebiet errichtet, die die Rolle des Grenzwache übernommen haben. Nachdem die Schanze von Vasvár ihre Funktion verloren hatte, blieb sie als Grundstücksgrenze erhalten, und zwar deswegen, weil sie bis heute von Wäldern bedeckt wird.
Die Schanze bestand ursprünglich aus einem Graben und
dahinter aus einer Wand, die als eine Erde-Holz-Konstruktion auf einem Damm errichtet wurde. Nach der Verödung der Schanze blieb davon der
Graben und dahinter der Damm erhalten, die aber dennoch ein bedeutendes Bauwerk ergeben. Das
an sich spektakuläre archäologische Zeugnis wurde durch eine Rekonstruktion noch attraktiver
gemacht: sie wurde zum Millennium Ungarns im Jahre 2000 an dem Punkt errichtet,
wo der Weg der Soldaten die Schanze durchquert. Ganz bis zur jüngsten Vergangenheit war dies der einzige Durchlass zwischen den zwei Seiten der Schanze, der Volksmund, in dem sicherlich eine mehrere hundert Jahre alte Bezeichnung bewahrt wurde, nennt diesen Ort Vaskapu [Eisentor]. Das Schanzentor konnte in Kooperation der Gemeinde und der Forstwirtschaft rekonstruiert werden: einige Kassetten der aus Balken errichteten und mit Erde gefüllten Wand und der Torturm selbst.
Die Schanze von Vasvár zusammen mit dem Eisernen Tor, der umliegende Wohlfühlwald und Lehrpfad ergeben nicht nur ein einzigartiges historisches Monument, sondern auch einen Ausflugs- und Rastplatz, von dem zahlreiche Wanderwege zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung führen.